Es gibt Tage, die vergisst man nicht so schnell: Beim Qualiturnier fürs Neue Presse Masters in Langenhagen holte sich Fabian Pietler eine blutige Nase, ihm gelang ein besonderer Treffer – und ins Tor musste Davenstedts Spielmacher auch noch. Und das alles an seinem 29. Geburtstag. Wie hat er’s erlebt?
Langenhagen. Für Trainer Christian Pöppler ist er nichts weniger als das Herz der Mannschaft – und das seit nunmehr sechs Jahren. Fabian Pietler hat in seiner Fußballerlaufbahn bislang genau drei Vereine gehabt: seinen Jugendklub TSV Limmer, Hannover 96 und den TuS Davenstedt. Von 2007 bis 2013 durfte der Mittelfeldspieler bei den „Roten“ vom Durchbruch als Profi träumen. Nachdem daraus nichts geworden war, verschoben sich die Prioritäten. Ein guter Fußballer ist er natürlich trotzdem geblieben.
Und den 7. Januar 2023 dürfte Pietler ebenso sicher in guter Erinnerung behalten. Beim Volkswagen-Automobile-Cup des TSV Krähenwinkel/Kaltenweide feierte er am ersten Turniertag nicht bloß seinen 29. Geburtstag, sondern er erzielte auch ein Rabona-Tor, holte sich eine blutige Nase und musste zwei Minuten lang den Ersatzkeeper spielen. Es war schon ein spezieller Geburtstag...
Die Nase von Fabian Pietler hält, die Rabona-Aktion klappt
Und doch sagt das Geburtstagskind: „Aufregend war es nicht. Ich bin es ja gewohnt, meine Geburtstage beim Fußball zu verbringen.“ Und weil Pietler nicht raucht und keinen Alkohol trinkt, verlaufen die Feiertage recht ruhig: „Feiern war jetzt nicht so. Wir haben morgens gefrühstückt, mit der Familie und ein paar Freunden. Ich bin sowieso nicht so der Feiertyp.“
Beim 2:1 gegen die Krähenwinkeler A-Junioren holte er sich zunächst eine blutige Nase. „Ich habe einen Spieler ausgespielt, gucke hoch – und dann stand da ein anderer“, berichtet Pietler. Den Rest des Spiels verfolgte er von der Bank aus – mit blutender Nase und einem nassen Lappen auf dem Nacken: „An der Nase selbst war zum Glück nichts. Es hat nur ein bisschen geblutet.“
Mit Zug zum gegnerischen Tor: Der Davenstedter Fabian Pietler treibt den Ball beim Hallenturnier in Langenhagen nach vorn.
Es ging dann erfreulicher weiter: Beim 7:1 gegen den TSV Poggenhagen gelang dem TuS-Kapitän aus 15 Metern ein Rabona-Tor, also ein Schuss, der durch das Überkreuzen der Beine ausgeführt wird. "Ich merke mir Tore, ehrlich gesagt, gar nicht so, aber seit ich 14 Jahre alt bin, mache ich im Training solche Rabona-Aktionen. Wenn ich ihn gut treffe, geht er halt auch ins lange Eck rein." Stimmt. Und vor genau fünf Jahren ist Pietler dieses Kunststück in der Qualifikation für das Neue Presse Masters schon einmal gelungen, damals in Heeßel gegen den TSV Stelingen.
Beim abschließenden 5:3 gegen den STK Eilvese musste Pietler nach einer Zwei-Minuten-Strafe für Keeper Kamal Koc auch noch das Davenstedter Tor hüten. „Bei 96 musste ich auch mal für Minuten ins Tor, weil sich Samuel Radlinger damals verletzt hatte“, erinnert sich der 29-Jährige. „Ich stehe gerne im Tor, auch im Training immer mal wieder. Von daher war es schnell klar.“
Klar dürfte auch sein, dass Pietler den Verein nicht mehr wechseln und der gelernte KFZ-Mechatroniker seine Laufbahn beim TuS beenden wird. Anfragen gab es in den vergangenen Jahren natürlich immer mal wieder. „Ein Angebot des HSC habe ich mir mal angehört, aber auch das hat mir nicht so den Kick gegeben“, sagt der Mann, der mit seiner Frau in Oberricklingen wohnt.Kann er denn ausschließen, dass er den Verein noch einmal in eine höhere Liga verlassen wird? „Ja, das kann ich, das brauche ich auch nicht mehr.“ So spricht es, das Herz der Davenstedter Mannschaft.
Neue Presse Hannover
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